Mittwoch, 7. Januar 2009

Sänk ju for träweling wis Deutsche Bahn


Gestern hatte ich mal wieder das Vergnügen mit der Deutschen Bahn zu reisen. Die Idee war es, von Hagen nach Mainz zu fahren, mit Umsteigen in Köln. Fahrplanmäßige Ankuft in Köln sollte 18:45 Uhr sein, planmäßige Abfahrt 18:53 Uhr - inklusive Gleiswechsel und 4 Gepäckstücken also lediglich 8 Minuten Zeit...
In Hagen angekommen gabs dann schon die erste tolle Nachricht - der Zug hat 5 Minuten Verspätung. "Gut, 3 Minuten zum Umsteigen und um das Gleis zu wechseln wird schon knapp, aber ist vielleicht noch machbar" dachte ich noch so bei mir, als die Anzeige auf 10 Minuten Verspätung umsprang und die Frau an Mikrofon in leicht nasaler Stimmlage versuchte uns dieses Problem deutlich zu machen!
-2 Minuten zum Umsteigen mit 4 Gepäckstücken und nem anderen Gleis ist jetzt nicht mehr zwingend schaffbar und ich habe mich in Gedanken schon im DB Reisecenter in Köln gesehen.
Verspätungen können aber auch durchaus was positives haben, zumindest in meinem Fall gestern. Mein Anschlußzug hatte 17 Minuten Verspätung und so hatte ich fast wieder meine ursprünglichen 8 Minuten zurück *freu*
In Köln hat sich dann rausgestellt, dass die beiden Gleise im Grunde direkt nebeneinander liegen, und ich nur einmal die Seite wechseln musste - das Glück ist mit den Doofen :-)

In beiden Zügen saß ich in so nem Abteil. Sprich man ist mit 5 unbekannten Leuten zusammen in ein 6er Abteil eingefercht und sitzt wie im Zoo hinter einer Glasscheibe. Abteil Nummer 1 hätte gegensätzlicher nicht sein können. Ein Altes und ein junges Pärchen. Sie von dem jungen Pärchen hat die ganze Zeit so gesprochen als hätte sie noch ein halbes Brötchen im Mund, aber ich habe weder dies, noch eine Zahnspange sehen können. Die beiden haben die Ganze Zeit mit ihrem Handy rumgespielt und sich gegenseiteig angedroht neue Rekorde einzuspielen. Er daraufhin zu ihr: "Wenn du mir jetzt nen neuen Rekord da einspielst schläfst du heute Nacht nackt in der Badewanne!". Das war dann mal wieder zu viel Information und böse Bilder sind duch meinen Kof geschwirrt - zumindest hätte sie ja noch was zu essen gehabt mit dem halben Brötchen... :-)
Das alte Eherpaar hat alles stillschweigend über sich ergehen lassen und hat nur hier und da mal einen verstörten Blick rüber geworfen - wahrscheinlich hatten die Beiden einfach hunger und wollten auch was von dem Brötchen ab haben...
In Köln bin ich dann gewechselt. Neues Abteil, neues Glück.
Hier war es ruhig! Eine Dame lesend, eine strickend! Zugestiegen ist dann noch ein Flugzeugfan, der sich neben mir an einer Zeitschrift mit Fotos von startenden Flugzeugen angeguckt hat, was auch imer mit "boah" und "hammer" kommentiert wurde. Es hat lediglich gefehlt, das er die Geräusche startender Flugzeuge immintiert hätte - wahrscheinlich hätte das aber das Mädel aus Zug 1 mit ihrem Brötchen perfekt hinbekommen *g*
Die Dame gegenüber von mir hat die ganze Zeit gestrickt. Das hatte fast schon was meditatives. Die Farbe der Wolle, das monotone Klackern der Stricknadeln, herrlich! Perfekt zum einschlafen!

In Mainz angekommen war der Ganze Spass dann aber leider vorbei, keine Flugzeuge und kein Stricken mehr, stattdessen Eiseskälte in Mainz und Schnee!
Es ging dann also schnell zum Bus und ab nach Hause.


Danke nochmal an die Bahn, dass sie bei meinem Anschlusszug diese tollen 17 Minuten eingefahren hat!
In diesem Sinne: Sänk ju for träweling wis Deutsche Bahn!

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